KLIMAFLUCHT-Wanderausstellung – Wenn der Klimawandel die Lebensgrundlagen zerstört

20. August 2024

Wenn der Klimawandel die Lebensgrundlagen zerstört: KLIMAFLUCHT-Wanderausstellung im Nürtinger Rathaus

Wanderausstellung „KLIMAFLUCHT“ in der Glashalle des Rathauses von 23. Juli bis 19. September
Finissage: Donnerstag, den 19. September von 18 bis 20 Uhr 

2023 war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Laut Weltwetterorganisation der Vereinten Nationen (WMO) lag die globale Durchschnittstemperatur im vergangenen Jahr im Mittel rund 1,45 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau und hat damit die kritische 1,5 Grad Grenze fast erreicht. Die Folgen sind verheerend: Hitze, Dürren, Waldbrände, Starkregen und Überschwemmungen. Für das Weltklima herrsche „Alarmstufe Rot“, warnt Celeste Saulo, Generalsekretärin der WMO.

Die zunehmenden Wetterextreme zerstören Lebensräume und zwingen immer mehr Menschen, ihre Heimat dauerhaft zu verlassen. Besonders hart trifft der Klimawandel die Länder des globalen Südens, in denen  Extremwetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen dazu führen, dass die Existenz vieler Menschen gravierend bedroht ist – oft verbunden mit der Folge einer sogenannten „Klimaflucht“. Laut Bericht des Internal Displacement Monitoring Center mussten im Jahr 2023 rund 26,4 Millionen Menschen aufgrund von Naturkatastrophen und klimabedingten Ereignissen wie Dauerregen, langanhaltenden Dürren, Hitzewellen und Stürmen ihre Heimat verlassen. In der Groundswell-Studie der Weltbank aus dem Jahr 2021 wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2050 bis zu 216 Millionen Menschen aus sechs Weltregionen zu Klimaflüchtlingen werden könnten. António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, warnt: „Der Klimawandel könnte zum Hauptfluchtgrund werden.“ Trotzdem gibt es bisher noch keine international verbindlichen Schutzrechte für Klimaflüchtlinge. 

Um für das Thema klimabedingte Migration und Klimagerechtigkeit zu sensibilisieren und Schicksale von betroffenen Personen aufzuzeigen, präsentiert die Stadtverwaltung vom 23. Juli bis 19. September 2024 die Wanderausstellung „KLIMAFLUCHT“ der Deutschen KlimaStiftung im Nürtinger Rathaus. Vierzehn lebensgroße Ausstellungsfiguren veranschaulichen den Einfluss des Klimawandels auf das Leben von Menschen in aller Welt. In Audiobeiträgen berichten diese 14 Figuren von realen Geschichten, Schicksalen und Sorgen aus ihrem Alltag. Neben den persönlichen Erfahrungsberichten bietet die Ausstellung Hintergrundinformationen zu den Auswirkungen des Klimawandels und zur Größe des ökologischen Fußabdrucks in den jeweiligen Ländern. Besucher und Besucherinnen können ihren eigenen ökologischen Fußabdruck mit Hilfe eines kurzen Fragebogens auswerten. Zudem erwartet die Besucher eine thematisch abgestimmte Auswahl an Karikaturen des Künstlers Gerhard Mester, dessen Werke sich vor allem mit Politik und Umweltschutz beschäftigen. Seine Zeichnungen sind humorvoll, verblüffend und auch manchmal erschreckend und regen dazu an, über unser individuelles Verhalten und die globalen politischen Zusammenhänge nachzudenken.

Die Wanderausstellung KLIMAFLUCHT wurde im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) von der Studentin Ria Papadopoulou entworfen und in Teilen von der gemeinnützigen Deutschen KlimaStiftung umgesetzt und weiterentwickelt. Sie wird seit 2016 bundesweit verliehen. Nürtingen ist der 50. Ausstellungsort. Während der Öffnungszeiten des Nürtinger Rathauses ist die Ausstellung ohne Anmeldung im dortigen Bürgersaal zu sehen.

Anlässlich des 50. Jubiläums der Wanderausstellung findet in Kooperation mit der Klima-Taskforce e.V. am Donnerstag, den 19. September von 18 bis 20 Uhr eine Finissage in der Glashalle des Rathauses Nürtingen statt. Die Deutsche KlimaStiftung stellt ihre Arbeit vor und präsentiert den Kurzfilm „Klimaflucht“ über ein Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos, gefolgt von einem Vortrag über klimabedingte Migration. Zum Abschluss wird eine irakische Referentin des Projekts „KlimaGesichter“, das durch die Nationale Klimaschutz Initiative gefördert wird, über den Klimawandel in ihrem Heimatland berichten. Musikalisch untermalt wird die Abendveranstaltung durch die Trommelgruppe Rastakunda. Danach gibt es eine letzte Gelegenheit, die Ausstellung zu besichtigen. 

Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zur Finissage finden Sie unter: www.klimaschutz-nuertingen.de/klimaflucht 

 

 

 

 



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